Februar – eine Zeit der Vorbereitung und des inneren Aufbruchs

Inspiriert vom Buch «Naturrituale im Rhythmus des Jahres» von Susana Garcia Ferreira

Die Natur als Spiegel unseres inneren Selbst

Der Februar läutet den Weckruf der Natur ein. In diesem Monat beginnt ein sanfter, aber stetiger Aufbruch. Die aufstrebenden Kräfte in der Natur gewinnen an Stärke und treten allmählich hervor. Der Februar steht symbolisch für Neuanfang, das Beschreiten neuer Wege, die Rückkehr des Lichts, wachsende Klarheit und das Sichtbarwerden des bisher Verborgenen. Es ist eine Zeit der Reinigung und des Erwachens.

Während sich der Winter seinem Ende nähert, spüren wir, wie sich die Energien im Wandel befinden. Die grosse Zeit der Stille, der inneren Einkehr und Ausrichtung findet langsam ihren Abschluss. Die Dunkelheit weicht Schritt für Schritt zurück, und die Tage gewinnen an Kraft. Mit jedem Tag wird die Sonnenkraft stärker und erweckt das Leben, welches tief in der Erde schlummert.

Oft übersehen wir den wertvollen Prozess des Aufbruchs, der im Verborgenen stattfindet. Ein Samenkorn muss zuerst seine schützende Schale durchbrechen, bevor es aus sich herauswachsen kann. Ähnlich verhält es sich mit uns Menschen: Unser inneres Feuer schenkt uns die Kraft, Hürden zu überwinden und über uns hinauszuwachsen. Für diesen Prozess ist es wichtig, dass wir unser Herz nähren und das tun, was uns guttut, damit dieses innere Feuer nicht erlischt.

Die Natur lehrt uns Geduld und Vertrauen. Sie nimmt sich genau die Zeit, die sie braucht, um sich zu entfalten – nicht mehr und nicht weniger. Wenn sie ihren Weckruf hört und die Kraft der Sonne spürt, durchbricht sie mutig ihre Grenzen. Wie ein Samenkorn, das sich vertrauensvoll durch die Dunkelheit der Erde gräbt, dürfen auch wir uns Zeit und Geduld schenken und auf unser eigenes Wachstum vertrauen.

Mit seiner ursprünglichen, erneuernden Kraft ermöglicht der Februar, dass das tief im Inneren Verborgene langsam nach Aussen treten kann. Dieser Prozess bringt eine natürliche Reinigung mit sich, die Raum für Neues schafft. Obwohl wir die aufstrebenden Kräfte der Natur bereits spüren, liegt der Hauptfokus noch immer auf unserem Innersten. Es ist eine Zeit, um zu lauschen, zu fühlen und uns mit unserer Intuition zu verbinden.

Als sanfter Übergangsmonat unterstützt der Februar behutsam den Aufbruch und das Wachstum. Er bereitet uns liebevoll auf die immense Kraft des Frühlings vor. Wie alle Übergänge in der Natur fliessend sind, so dürfen auch wir uns vertrauensvoll diesem Fluss der Veränderung und des Wachstums hingeben. Ohne Eile, ohne Druck, aber innerlich klar ausgerichtet, öffnen wir uns für das Kommende – für das, was auf uns im Aussen wartet.

Im Bewusstsein unserer tief in der Erde verwurzelten Stärke und mit der Gewissheit, dass die Glut unseres inneren Feuers gehütet und genährt ist, stehen wir im Februar symbolisch an der Schwelle des Neubeginns. Mit gespannter Erwartung und voller Vorfreude aufs Abenteuer Leben bereiten wir uns darauf vor, uns schon bald mit den kraftvollen, erwachenden Energien des herannahenden Frühlings zu vereinen. Wie zarte Knospen, die sich dem ersten warmen Sonnenstrahl entgegenrecken, stehen wir bereit, uns in all unserer Pracht zu entfalten, unsere Potenziale wirken zu lassen und uns in voller Blüte der Welt zu zeigen, wer wir wirklich sind.

Vielleicht inspirieren dich diese Gedanken, den Monat Februar neu zu entdecken und ihn trotz seiner doch manchmal trostlosen und kühlen Ausstrahlung, als ein Geschenk zu betrachten – als eine Phase, in der du dich in aller Stille auf dein persönliches Frühlingserwachen vorbereiten kannst. Siehe ihn als einen sanften Lehrer der Langsamkeit, einen Meister der inneren Vorbereitung, der uns zuflüstert, dass Stille nicht Stillstand bedeutet, sondern der verborgene Nährboden für kommende Entfaltungen ist.

Übrigens: Der Monat Februar ist nach dem lateinischen Wort februum benannt, das Reinigung bedeutet.

Siehe auch Blog-Beitrag «Spürst du den Winterblues?»